Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich ca. 34 Kilogramm Zucker pro Jahr. Das macht einen Gesamtverbrauch von nicht weniger als ca. 2,9 Millionen Tonnen und einen erzielten Umsatz von ca. 2,3 Milliarden Euro pro Jahr. Verwundert es bei diesen Zahlen wirklich, dass die drei großen deutschen Zuckerhersteller jahrelang Gebiets-, Quoten- und Preisabsprachen getroffen haben?!
Bereits im Jahr 2009 hat das Bundeskartellamt Durchsuchungen durchgeführt und aufgedeckt, dass die Verstöße gegen Wettbewerbsregeln teilweise bis in die Mitte der 90er Jahre zurückreichen. Im Jahr 2008 haben die drei großen deutschen Zuckerhersteller Abstimmungen über ihre künftigen Produktionsmengen getroffen und Rückgaben der Zuckerquoten an die EU-Kommission abgestimmt, um ein Überangebot an Zucker in Deutschland zu verhindern – aus Angst vor einem Preisverfall.
Die Folge: Versorgungsengpässe der Industriekunden und eine Preissteigerung bei Zucker.
Dieses Treiben hat das Bundeskartellamt beendet und eine einvernehmliche Verfahrensbeendigung mit den beteiligten Unternehmen erzielt: Eine Geldbuße in Höhe von insgesamt 280 Mio. Euro, oder umgerechnet in Zucker: Der Jahresvorrat für ca. 10 Millionen Deutsche.
Es bleibt abzuwarten, ob der Erfolg des Kartellamtes bei den Kunden und Verbrauchern der bebußten Unternehmen ankommen wird. Die Preisschilder im Supermarkt werden es verraten…
Quelle: Meldung des Bundeskartellamtes v. 18.02.2014